Uwe Tellkamp
Forfatter af Tårnet : historie fra et sunket land : roman
Om forfatteren
Image credit: Uwe Tellkamp
Værker af Uwe Tellkamp
Süddeutsche Zeitung eBibliothek: Die Familienromane: Der Turm / Vielleicht Esther / Die Powenzbande / Sandberg / Immer… (2014) 1 eksemplar
Der Turm 1 eksemplar
Associated Works
The Wall in My Head: Words and Images from the Fall of the Iron Curtain (2009) — Bidragyder — 53 eksemplarer
Meine Tage in gelben Socken - Mit einem Vorwort von Uwe Tellkamp / Handsigniert von Morten Grunwald (2014) — Forord, nogle udgaver — 1 eksemplar
Satte nøgleord på
Almen Viden
- Kanonisk navn
- Tellkamp, Uwe
- Andre navne
- TELLKAMP, Uwe
- Fødselsdato
- 1968
- Køn
- male
- Nationalitet
- Duitsland
- Bopæl
- Dresden, Duitsland
- Priser og hædersbevisninger
- Deutscher Buchpreis (2008)
Literaturpreis der Konrad-Adenauer-Stiftung (2009)
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- ISBN
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- 9
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- 1
Mammut ist Kohl, Mutti löste ihn ab und die Stasi wird heute durch die 3M gekennzeichnet: Medien, Macht, Mitläufer. Sie alle arbeiten in der TausendundeinerNacht-Abteilung.
Uwe Telkamp (UT) zielt mit diesem Buch auf das Mark eines Herrschaftssystems, das mit seiner Presse jeglichen Halt verloren hat: „Dabei kam der Mann gar nicht zum Punkt, sondern schwadronierte in endlosen Schleifen um den heißen Brei, das hatten ihm schon manche seiner Leser vorgeworfen. Der Kerl will auf Kunst machen.“ Mit dieser Aussage wird klar, welche Zustände der Autor aufspießen will. Ich musste dabei an das kleine Schrecklein denken, der in den heiligen Hallen seiner Supermoral von der Kanzel predigt.
UT durchlüftet auf 900 spannenden Seiten die Machtsysteme in Deutschland, deren Innerstes heute vor allem durch die Relotiuspresse zusammengehalten und vorangetrieben wird. Politiker sind meist nur noch Mitläufer bzw. willfährige Erfüller. Wer begreifen will, wie Journalisten strotzen vor Kraft, sehe sich einen Jörges an oder einen Rotzheimer. Sie lassen Politiker vor ihrem Karren springen und Männchen machen. Politiker und Journalisten wechseln heute hin und her, sie rekrutieren sich gegenseitig. Siehe die neue Regierungssprecherin der Grünen.
Die Bezeichnungen von UT für Journalisten sind Legende und sie zielen mitten in das größte Problem unserer Zeit. Dieser Roman steigt in diesem Sinne tief hinab in das schmierige Räderwerk von Menschen, die ein Leben lang darüber schreiben, was sie eigentlich werden wollten und dabei das Einfachste überhaupt entdeckt haben: Haltung und Moral.
Politiker und Journalisten bilden ein Räderwerk und biegen sich die Dinge zurecht. Ihre Macht ist schlicht zu groß geworden und die Contrarevolution gegen die Medien hat soeben erst begonnen. Musk, Telkamp, Bolz, Köppel oder Peter Hahne sind nur einige Menschen der bürgerlichen Vernunft, die dagegen halten. Im Netz sind es immer mehr hellsichtige, private Kommentatoren, die sich zurückerinnern an das, was früher ein Journalist war. Dieser hat sich selten für ein Konzept als Aktivist entschieden, sondern alle Seiten einer Sache beleuchtet.
Schon jetzt darf man gespannt sein, wie druckfrisch ein kleines sauber laufendes Rädlein den neuen Roman zerreißen wird. Es ist so planbar wie alle Stimmen, die diesen Roman in den Keller wünschen, ist er doch Negativ-Futter für ihre Lebensinhalte, die Franz Werfel in seinem 1946 veröffentlichten Roman „Stern des Ungeborenen" so umschrieb: „Zwischen Weltkrieg II und Weltkrieg III drängten sich die Deutschen an die Spitze der Humanität und Allgüte. Und sie nahmen das, was sie unter Humanität und Güte verstanden, äußerst ernst. Sie hatten doch seit Jahrhunderten danach gelechzt, beliebt zu sein. Und Humanität schien ihnen jetzt der bessere Weg zu diesem Ziel. Sie fanden diesen Weg sogar weit bequemer als Heroismus und Rassenwahn. So wurden die Deutschen die Erfinder der Ethik der selbstlosen Zudringlichkeit.“
UT sagt: “Ich bin ein Medienjunkie. Mich interessiert der Medienbetrieb, mich interessiert diese Macht. Da sitzt keiner da und lügt wie gedruckt oder geschwindelt, das sind die wenigsten. Nein, die meisten nehmen einfach wenig wahr.“ Wer kennt sie nicht, jene bis zum Abwinken narrativ nachgebeteten Worte wie Nachhaltigkeit, Energie-, Klima-, Verkehrswende oder Klimaschutz. Die Ideologen der Weltrettungsszene geben die Inhalte vor, sie sollten immer antirassistisch, divers, antisexistisch und gendergerecht verpackt sein. Sogar auf den heiligen Messen des Vergnügens müssen heute tiefgezogene Ausschnitte verborgen und alles dem neuen Normal unterordnet werden. Dabei wird deutlich, wie das neue Wahrheitsministerium tatsächlich agiert und seine Minen verlegt.
Mehr als alle äußeren Feinde sitzen die echten Zerstörer heute dort, wo unentwegt schwadroniert wird. "Wenn man dir unentwegt Moral predigt, lernst du nicht Moral, sondern predigen." (P. Schumacher) Deshalb gibt es heute in der Canossa-Republik D so viele Partei- und Journalistenprediger, die mit Leerverkäufen agieren. Ihr Gewinn basiert auf der Entsagung des Volkes. UT meint dazu: „Ich verachtete die Gutwetter-Geschmeidigen, Rectum-Puderbüchsen auf zwei Beinen, Charakterbettler, Daseins-Quallen, Harmonie-Harfner, die Feuilletonlyriker und Gefälligkeitsschnitzer, hübsch artig in der Prosa, nett in den Pinseln, vernünftig in der Oper, ja nichts riskieren, ja nicht aufs Große Ganze, und ja kein Pathos, da kriegst du Dresche von denen, die bei allem, was nicht durchironisiert ist, gleich den gereckten Arm sehen.“
Es sind Kleinigkeiten, die die Rädchen meinen beeinflussen und beschmieren zu müssen. Siehe gestern Abend die visuelle Einblendung eines Mannes der Schwefelpartei beim Talk der General-Luschen im ZDF. Wäre Habeck und sein wabberndes Doppelkinn vergleichbar abgebildet worden, ginge heute ein Sturm der Entrüstung durch den aufgeblasenen Blätterwald. Ich empfinde mindestens ebenso große Verachtung für diese neue Stasi wie UT.
Meine Hoffnung wäre, dass dieser Roman die Axt wäre für das gefrorene Herz der neureligiösen Gutmenschapostel, alleine mir fehlt der Glaube. Später, in 100 Jahren aber, wird er herausleuchten aus einer dunklen Zeit, deren Verlust an Vernunft sich messen kann mit jenem der 1930er Jahre. Dass die selbstlos Zudringlichen so vehement nach schweren Waffen schreien und dem totalen Krieg das Wort reden, während sie ihrem nicht existierenden Volk Sparsamkeit abzwingen, sie werden trotzdem bejubelt. Absurder und religiöser geht es fast kaum.
Dass allzu grünlinke Meinungen unproduktiv werden, weil sie die Realität nicht mehr abbilden, hat soeben Netflix erkannt, deren Verluste jetzt aufgefangen werden sollen. Mit diesem Hinweis, man lasse sich das auf der Zunge zergehen: „Wir lassen die Zuschauerinnen und Zuschauer entscheiden, was für sie angemessen ist, anstatt bestimmte Kunstschaffende oder Stimmen zu zensieren.“
Alleine die Beschreibung des Kanzleramtes auf Seite 91 und 92 ist ein Erlebnis, niemals habe ich ein hässlicheres Gebäude auf dem Radar gehabt, ein Symbol für abgehobene Macht und Alternativlosigkeit. Vgl. dazu das Buch "Architekten: Ein Metier baut ab" von Hans Kollhoff.… (mere)