"Paradiesvogelschiß" ist eine schnoddrig-charmante Wortkreuzung aus dem Vokabular der Poesie und dem des Alltags, aus hohem und niederem Ton, und damit sehr charakteristisch für Peter Rühmkorf, einen der bedeutendsten zeitgenössischen deutschen Lyriker. In seinem neuen Band schüttelt der am 8. Juni 2008 im Alter von 78 Jahren verstorbene Dichter einen ganzen Zettelkasten voller Skizzen, halbfertiger Verse und aphoristischer Einfälle aus Musenküsse der flüchtigen Art oder eben "Paradiesvogelschiß", wie Rühmkorf selbst seine hingeworfenen Miniaturen betitelt. Sarkastische Zeitbeobachtung steht neben abgeklärter Altersweisheit, Nonsenslyrik neben Naturreflexion, auf das politische Epigramm ("Der Kapitalismus frißt seine Kundschaft") folgt der pessimistische Abgesang des Alt-68ers auf manches Ideal der Befreiung. (Berliner Literaturkritik) Paradiesvogelschiß heißt der letzte Gedichtband Peter Rühmkorfs. Kurz nach der Publikation ist der Achtundsiebzigjährige im Juni gestorben. Als seine lyrische Abschiedsvorstellung war das Buch wohl auch gedacht. Neben letzten Gedichten enthält es vornehmlich gereimte und ungereimte Selbstgespräche und Merkverse, Sentenzen und Aphorismen aus dem Nachlass zu Lebzeiten des Dichters von ihm selbst seiner Werkstatt entnommen.