Die herausragendste Publikation zum 100. Geburtstag des Schriftstellers und Literatur-Nobelpreisträgers von 1981 (25.07.2005) ist zweifellos diese schon fast monumentale Biografie Sven Hanuscheks. Auch wenn ein kleiner Teil von Canettis Nachlass noch bis 2024 gesperrt bleibt, wird Hanuscheks Darstellung auf Jahre Ma stäbe setzen und das Canetti-Bild prägen. Denn so umfangreich sich Canettis autobiografisches Werk heute darstellt (zuletzt "Aufzeichnungen 1954 bis 1993"), so vieles bleibt doch in ihm ausgespart, allem voran die eigene Person des Autors. Hanuscheks Monographie ist aber nicht nur eine erstaunliche Flei arbeit, die eine fast erschlagende Vielfalt von Menschen, Begegnungen und Ereignissen anschaulich vor Augen stellt, sie ist vor allem eine glänzend erzählte und fesselnd zu lesende Lebensgeschichte, und sie eröffnet immer wieder auch neue Perspektiven auf das literarische Werk, das - im Rückbezug auf die Lebensgeschichte - breit gewürdigt wird. Trotz des Umfangs breit empfohlen. (2).