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Pink Ribbon Blues: How Breast Cancer Culture Undermines Women's Health

af Gayle A. Sulik

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The author discuses how the pink ribbon campaign raised awareness of breast cancer, argues that woman's health has not improved with the campaign, and examines alternative organizations that tackle breast cancer issues differently.
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Nachdem Barbara Ehrenreich mit Büchern wie Smile or Die – Wie die Ideologie des positiven Denkens die Welt verdummt klargestellt hat, wie unerbittlich die Werbung für positives Denken ein ganzes Land gefährdet, arbeitet die Medizinsoziologin Gayle Sulik mit ihrem im Oktober 2010 bei Oxford University Press erschienenen Buch Pink Ribbon Blues heraus, wie der Umgang mit Brustkrebs in westlichen Gesellschaften Gesundheit von Frauen gefährdet. Die Autorin widmet sich sozialen und sprachlichen Aspekten, Auswirkungen der Berichterstattung in Massenmedien, kulturellen Aspekten, Ausflügen in die Krebsindustrie bis hin zur kritischen Betrachtung von Big Pharma und sie stößt ein Umdenken an. Dabei positioniert sie sich – und das ist eher unüblich und einnehmend – glaubwürdig bei den betroffenen Frauen. Gayke Sulik widmet ihr Buch ihrer Freundin Cathy Hoey, die an den Folgen von Brustkrebs starb.

Gayle Sulik, Medizinsoziologin mit Master in Women’s Studies, betrachtete dazu die jüngere Medizingeschichte, die Schlüsselbeteiligten und Werbestrategien, sie führte Interviews mit betroffenen Frauen und stellt mit dem Buch die Ergebnisse von acht Jahren Forschungsarbeit vor. Gayle Sulik lebt in New York und ist eine der Gründerinnen von Capital Region Action Against Breast Cancer! (www.craab.org). Auch beim Aufbau des Netzwerks New York State Breast Cancer Network (www.nysbcsen.org) ist sie beteiligt.

Das Vorwort schrieb Bonnie B. Spanier, Ph.D, Women’s Studies Department, University at Albany von der State University of New York. Spanier betont, dass Feminismus und Wissenschaft die Kraft für einen sozialen Wandel haben, eine Situation, die in Zeiten eines bei uns – in westeuropäischen Gefilden – eher schwächelnden Feminismus anders zu sein scheint. Zumindest bei uns ist von diesem Wandel bisher wenig spürbar ist. Spanier veröffentlichte 1995 das Buch Im/Partial Science: Gender Ideology in Molecular Biology und ihre Arbeitsschwerpunkte sind feministische Wissenschafts- und Gesellschaftskritik im Kontext Frauengesundheit und Brustkrebsaktivismus. Im Sommersemester 2007 arbeitet Bonnie Spanier als Gastprofessorin des Maria-Goeppert-Mayer-Programms an der Universität Oldenburg (Zentrum für interdisziplinäre Frauen- und Geschlechterforschung) in Deutschland. In Suliks Buch beschreibt sie, wie wir heute bombardiert werden mit „rosa“ Produkten, ohne in Frage zu stellen, ob wir damit auf dem richtigen Weg sind. Ihrer Auffassung nach verdecke dieses Bombardament lediglich Interessenkonflikte und finanzielle Interessen sowie die Tatsache, dass neue Techniken in Therapie und Behandlung von Brustkrebs nicht funktionierten, während die Versprechungen der Genom- und Proteomforschung für eine personalisierte Therapie nicht einlösbar seien, während der Blick auf die Ursachen von Brustkrebs verdunkelt wird.
Zwischen Hoffnung und Medienspektakel: Den roten Faden wiederfinden

Pink Ribbon Blues verspricht evidenzbasierte Ansätze und untersucht die Arbeit der Frauengesundheitsbewegung im Zusammenhang mit Brustkrebs – in den USA – in der Jetztzeit: Was leistet Frauengesundheitsbewegung, welche kommerziellen Einflüsse steuern sie und was bedeutet dies für Frauen(gesundheit) heute und morgen? Über 20 Jahre „Brustkrebsbewegung“ sind ins Land gegangen. Our bodies – Ourselves (Unser Körper – unser Leben, auch mehrfach in deutscher Auflage erschienen) und die Arbeit der Frauengesundheitsbewegung hatten seit den 1970er Jahren die Kraft, gesellschaftliche Umstände zu verändern. Frauen können auch heute wieder lernen, dass sie selbst die Expertinnen ihres eigenen Körpers sind. Nichts ist erledigt, die Fragen im Zusammenhang mit Brustkrebs sind die gleichen geblieben:

* Warum müssen so viele Frauen weltweit mit Brustkrebs leben, an Brustkrebs leiden, an den Folgen von Brustkrebs sterben?
* Was sind die besten Wege der Diagnostik, der Therapie, des Leben mit der Krankheit
* Wo sind die Wege, Krankheit zu vermeiden?
* Wo erhalten Frauen vertrauenswürdige Information zu Brustkrebs?
* Welche Rolle können bzw. sollten Frauenorganisationen in diesem Zusammenhang wahrnehmen?
* Sollten sie überhaupt eintreten für bestimmte Methoden und Therapien, sollten sie Geld sammeln?
* Welche alltäglichen Botschaften zu Brustkrebs helfen Frauen und welche untergraben Unterstützung für Frauen, die eine Brustkrebsdiagnose oder ein Erkrankungsrisiko haben?
* Welche Stimmen vermissen wir in den alltäglichen Nachrichten und Debatten zu Brustkrebs in unserer Gesellschaft?
* Und die „aufgeheizte Debatte” – hat sie auch nur den geringsten Einfluss auf die Bekämpfung von Brustkrebs?

Mit anderen Worten – die Neubewertung des aktuellen gesellschaftlichen Umgangs ist überfällig, nicht nur in den USA. Doch kaum jemand bei uns in Deutschland setzt sich wirklich kritisch mit den genannten Inhalten und Fragen auseinander, geschweige denn öffentlich. Selbsthilfe, Frauenselbsthilfe findet im abgeschlossenen Raum statt. Brave Meldungen verstärken Anliegen von Fachgesellschaften und Gesundheitspolitik. Kostenlose Dienstleistung im Zusammenhang mit zertifizierten Brustzentren steht auf dem Plan. Neben dem Studienmarketing sollen betroffene Frauen hierzulande künftig „leichte psychoonkologische Leistungen“ für andere Frauen selbst übernehmen. “Selbsthilfe” kostet ja nichts. Kritische Stimmen und Fragen dringen bei uns wie eh und je nicht nach außen, wenn sie denn drinnen wenigstens gestellt werden dürfen. Auch eine kritische Bewertung von Frauen im geschäftlichen Trubel um Brustkrebs wird bei uns kaum thematisiert. Deswegen erscheint es einmal mehr wichtig, ein Stück weiter über den großen Teich zu schauen, um zu lernen, was auch bei uns hier schief läuft.

Wir leben lange, bevor wir sterben …

Wie Barbara Ehrenreichs Artikel "Welcome to Cancerland“ (Willkommen im Krebsland) hinterfragt Sulik „ultrafemininen Kitsch“ auf dem Marktplatz Brustkrebs (rosa Teddybären!), Sentimentalität und Krankheit – vereinigt zur Tyrannei der Freundlichkeit, das rituelle Durchqueren der Therapieabläufe als Chance für die kreative Selbstverbesserung, häufig falsche Versprechungen medizinischer Therapien, der „Krebs-industrielle Komplex“ und die Verleugnung von Krankheit und der Möglichkeit des Todes. Es sind die verdrängten Themen. Die heute zelebrierte Brustkrebs(un)kultur sei wie eine neue Religion für Frauen, ein universelles „kulturelles“ System. Die Spuren führten zurück in die Frauengesundheitsbewegung der 1970er und die Brustkrebsbewegung der 1980er und 1990er Jahre, mit ihren eigenen Symbolen, Glauben, Werten, Normen und Praktiken. Zugleich nimmt Brustkrebs heuten einen sehr prominenten Platz in den Massenmedien ein, ebenso wie die Krebsindustrie, das Marketing rund um die Krankheit und Selbsthilfegruppen, einschließlich „Patientinneninformation“(sprojekte). Die „Kultur“ der rosa Schleife durchzieht Einkaufszentren und Zeitschriften, Plakate, das Fernsehen, Radiosendungen und Unterhaltungsshows. Und jetzt ist die Krankheit auch als virtuelle Community in der Öffentlichkeit, offen für alle, die couragiert „kämpfen“, kaufen, ausstellen und rosa denken.

Gayle Suliks Freundin Cathy Hoey begann irgendwann, ihr Geschenke zu machen, weil sie wusste, dass ihr die Zeit weglief. Sie erzählte ihr mehr über die Therapien, die sie durchlitt, die Fehler, die sie in ihrem Leben gemacht hatte und dass die meisten Menschen keine Idee davon hätten, was es bedeute, mit Krebs zu leben. Wir leben angesichts des Todes, lange bevor wir sterben, erklärt ihr eine andere Freundin, die auch mit Metastasen lebt. Mit diesen kleinen Unterhaltungen nahm Sulik’s Verständnis der Krankheit Brustkrebs ihren Anfang.

Abgepackt für den Massenvertrieb: Die problematische „Kultur der Rosa Schleife“

Sulik schaut hinter die Fassaden diese „Kultur“ und zeigt, wie die Kultivierung einer Krankheit funktioniert, was sie bewirkt, wie sie zu einer erfolgreichen Industrie wurde und auch was sie bei den betroffenen Frauen auslöst. Diese „Kultur“ sei es, die ein wichtiges soziales Problem, das komplizierte soziale und medizinische Lösungen erfordert, umwandelt in einen populären Gegenstand des öffentlichen Konsums[1]. Nach Sulik ist die “rosa Schleife” heute sowohl ironisches Symbol, wie auch Logo mit ideologischer Kraft, das Brustkrebs in einen Markennamen verwandelt habe, ohne dass die letzten Jahrzehnte dieses Spektakels für die Zukunft betroffener Frauen all zu viel verändert hätte. Die Fortschritte seien schwer fassbar und während es bei einzelnen anderen Krebserkrankungen Verbesserungen gäbe, sei dies bei Brustkrebs nicht der Fall. Die Diagnosen seien in den USA zwischen 1973 bis 1998 (parallel zum Anstieg des Gebrauchs der Mammographie) um 40% angestiegen. Die Sterblichkeit sei jedoch für weiße Frauen in den USA lediglich um 2,5%, für schwarze Frauen sogar nur um 1,4% gefallen. Die deutschsprachige EMMA Frauenzeitschrift nannte dies im Zusammenhang mit ihrer Berichterstattung zum Mammographie-Screening in Deutschland gerade den „Erfolg der Amerikanerinnen“[2]. Erfolg? Sulik formuliert zumindest für die USA klar, dass der Anstieg der Diagnosen durch Früherkennung nicht zu einem Abfall der Erkrankungsfälle im Spätstadium führe, was jedoch passieren müsste, wenn Früherkennung denn funktionierte. Zugleich beklagt sie die simplifizierte Darstellung der Krankheit in der Öffentlichkeit. Die Profitorientierung definiere die „Pink-Ribbon-Culture“ im Kontext der Multimilliarden-Dollar Krebs-Industrie, von der die Pharmaindustrie, Medizinsystem, Medizntechnikindutrie, große Brustkrebsorganisationen und Fundraising-Organisationen und Charities profitierten. Die weit verbreitete Vorstellung der Millionen von Teilnehmerinnen bei den Läufen gegen Brustkrebs tragen lachende Gesichter und rosa Krimskrams bei, nicht aber die Reflektion einer Krankheitserfahrung von Millionen von Frauen, die auch nicht annähernd in diese rosa Schublade passt.

Wir wünschen uns eine deutsche Ausgabe des medizinsoziologisch wichtigen Buchs und wir wünschen Gayle Sulik viele LeserInnen, besonders unter denjenigen, die fragwürdige, profitorientierte Projekte unermüdlich auf den Weg bringen.

--

[1] …pink ribbon culture has transformed breast cancer from an important social problem that requires complicated social and medical solutions to a popular item for public consumption…, S. 9

[2] EMMA, Heft 4/2010

Rezension online bei Breast Cancer Action Germany
http://www.bcaction.de/bcbooks/pink-ribbon-blues-das-gayle-sulik-buch/ ( )
  BCAG | Nov 13, 2010 |
Was leistet Frauengesundheitsbewegung, welche kommerziellen Einflüssen steuern sie und was bedeutet dies für Frauen(gesundheit) heute und morgen? Über 20 Jahre „Brustkrebsbewegung“ sind ins Land gegangen. Our bodies – Ourselves (Unser Körper – unser Leben, auch mehrfach in deutscher Auflage erschienen) und die Arbeit der Frauengesundheitsbewegung hatten seit den 1970er Jahren die Kraft, gesellschaftliche Umstände zu verändern. Frauen können auch heute wieder lernen, dass sie selbst die Expertinnen ihres eigenes Körpers sind. Nichts ist erledigt, die Fragen im Zusammenhang mit Brustkrebs sind die gleichen geblieben ...
 
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