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Edgar Noske

Forfatter af Der Fall Hildegard von Bingen

19 Works 103 Members 2 Reviews

Værker af Edgar Noske

Der Fall Hildegard von Bingen (2000) 38 eksemplarer
Lohengrins Grabgesang (2001) 9 eksemplarer
Nacht über Nippes (1994) 6 eksemplarer
Die Eifel ist kälter als der Tod (2003) 5 eksemplarer
Bitte ein Mord (1996) 4 eksemplarer
Rittermord: Eifel Krimi (1997) 3 eksemplarer
Im Dunkel der Eifel (2007) 3 eksemplarer
Endstation Eifel (2004) 3 eksemplarer
Il caso Ildegarda (2016) 2 eksemplarer
Kölsches Roulette (2002) 2 eksemplarer
Der Bastard vom Berg (2005) 2 eksemplarer
Der sechste Tag (buch) (2005) 1 eksemplar
Über die Wupper (1995) 1 eksemplar
Himmel über Köln (2008) 1 eksemplar
Tote Rosen (1997) 1 eksemplar
Letzte Ausfahrt Eifel (2009) 1 eksemplar

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Zuviele Personen, zuviel Gerede, zu wenig Handlung.
 
Markeret
Mariul | Jul 22, 2010 |
Eigentlich liebe ich ja historische Romane. Und wenn sie dann noch etwas Lokalkolorit von dem Ort verströmen, an dem man lebt - super.

Aber manchmal kann die Enttäuschung gewaltig sein. Edgar Noeske: Der Bastard von Berg, deutscher historischer Roman aus dem Jahr 1998.

Der Klappentext weist das Buch als Historischen Krimi von Format aus, den Protagonisten als liebenswerten Held, Hochspannung und sprachliche Brillianz soll der Leser erfahren, Teil einer Liebesgeschichte werden und viel Humor geboten bekommen. Das ist ja schon mal etwas. Und wie sieht das Fazit aus? Grob gesagt, die Beschreibung ist eine glatte Lüge. Nichts von allem wird auch nur ansatzweise erreicht. Nur weil ein Buch weder gegenwart noch Zukunft beschreibt, ist es historisch. Nur weil Mord und Totschlag vorkommen ist es kein Krimi (auch kein Thriller, wie es andere Kritiken behaupten). Die Liebesgeschichte existiert nicht. Sie treffen sich, sie bekommen sich, alles nebenbei. Humor kommt gar nicht vor, es sei denn, man betrachtet wie ein kleines Kind die Fäkalsprache als humorig. Womit wir zur sprachlichen Brillianz kommen, von der nicht einmal ansatzweise etwas zu erkennen ist. Das Buch liest sich zwar locker weg - was aber eher an den unfreiwilligen Peinlichkeiten als an sprachlicher Brillianz liegt. Im Gegenteil. Sprachlich ist es doch sehr peinlich. Dazu auch später noch etwas mehr. Offenbar hat nie ein Lektor das Buch begutachtet - und wenn doch, verdient er den Job offenbar nicht.

Als Historischer Roman ist das Buch ein Totalausfall. Noske hat nicht im Ansatz Verständnis für die mittelalterliche Welt. Weder für die Kultur, das Ständesystem, die Religiosätät, die Moralvorstellungen. Fangen wir bei der Liebesgeschichte an - es sit sicher absolut unmöglich, daß Eltern ihre Tochter mit einem angehenden Knappen alleinigen Umgang pflegen lassen. Schon gar nicht hätten sie eine Friedelehe zugelassen, die im übrigen schon seit dem 9. Jahrhundert kirchlich verboten und in Resten noch in der Morganatischen Ehe erhalten blieben. Zudem seine Frau Johanne nicht unter seinem Stand war - war der Protagonist Martin dorch irgendwo Standlos. Und naatürlich, ganz sicher hätte man sie beiden ganz allein von einem Kloster, in dem sie sich mit Gefährten verstecken sollten weg reiten lassen, damit sie in den nächsten Tagen auch die ersten Male der fleischlichen Lust fröhnen konnten. Natürlich. Dieses Zusammenleben hätte Niemanden gestört. Und ihre Hochzeit wäre auch sicher in einer Kirche vorgenommen worden und nicht vor der Kirche, wie im Mittelalter üblich. Und sie trug sicher ein weißes Hochzeitskleid - natürlich. Etwas, das es so noch gar nicht gab.

Auch der Umgang Martins mit seiner Umgebung ist doch sehr interessant. Im echten Mittelalter hätte er so nicht lange überlegt. Als angeblicher Sohn eines Ritters, der noch nicht einmal Knappe war, einem Grafen ins Gemächt zu treten wäre sicher nicht so glimpflich ausgegangen. Wer sich in der Ständeordnung nicht nach seinem Stand benahm, hatte nicht viel zu lachen. Auch die Karriere ist sehr beachtlich. Weder Knappe, geschweige denn Ritter geworden, aber auf einmal stellvertretender Hauptmann der erzbischöflichen Wache? Natürlich. Da hätten die Anderen auch sicher mit gemacht. Auch das aufbrausende, wiedersprechende Wesen wäre gaaaanz sicher von der Umgebung, allen voran dem Erzbischof und seinen Ausbildern akzeptiert und toleriert worden. Und die Mutter hätte sie 17jährige Tochter mit Sicherheit auch für zu jung zum Heiraten angesehen. In einer Zeit, wo nicht selten auch mal mit 13 geheiratet wurde.

Was uns zur Ausbildung durch den Mönch bringt. Sehr interessante Dinge, die dieser weiß. Er kenn die lateinischen Namen des Taumelkäfers - "Gyrinus sulceatus". Zu einer Zeit als es diese Nomenklatur noch gar nicht gab. Konnte er in die Zukunft reisen? Naja, die 500 Jahre zu früh machen den Kohl sicher nicht fett, oder? Was sind schon 500 Jahr in einem Buch, wo so oder so alles Mögliche zusammen geschmissen wird, verquirrlt und dann als Mittelalter präsentiert? Wenn wir bei der Gelehrigkeit sind - wo bitteschön hatte man beim Vatikan die Listen der Grundeigentümer des ersten Jahrhunderts aus Galliläa? Sowas hält sich im Klima von Rom nicht so lange - zudem, warum sollte die Kirche so etwas aufheben? Das ist nun völlig unglaubwürdig. Wie auch der mittlerweile sowas von ausgelutschte Grundplott vom Nachfahren Jesu, der natürlich bis in die jeweilige Zeit verfolgbar ist.

Das Buch fängt gut an, aber spätestens nach 20 Seiten wird es nur immer ärgerlicher. Ich weiß nicht was Noske da fabriziert hat, aber sicher keinen historischen Roman, schon gar nicht im Mittelalter spielend. Ein Klischee, angefangen bei ehrgeizigen Kirchenfürsten bis hin zu ekligen Exzessen, reiht sich an das nächste. Das "finstere" Mittelalter wird als ekelhafte Folie benutzt, und doch denken alle Protagonisten so, als würden sie heute leben. Vor allem der Protagonist geriert sich wie ein 68er. Aber sicher nicht wie Jemand aus dem Mittelalter. Da bin ich doch seit Follets "Säulen der Erde" (der Nachfolger ist ähnlich schwach wie Noskes Romanversuch), Gordons "Medicus" und vor allem seit den Mittelalterromanen von Rebecca Gablé weitaus besseres gewohnt. Vielleicht auch verwöhnt. Aber um diesen Buch abzulehnen muß man nicht verwöhnt sein. Es sind einfach die vielen Klenigkeiten, die einem den Spaß massiv verderben.
… (mere)
½
1 stem
Markeret
Kenwilliams | Jun 28, 2009 |

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