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Omfatter også følgende navne: Friedrich W. Graf, Friedrich Wilhelm Graf (redactie)

Værker af Friedrich Wilhelm Graf

Kirchendämmerung (2011) 6 eksemplarer
Der Tod im Leben. Ein Symposion (2004) 3 eksemplarer

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Calvin and His Influence, 1509-2009 (2011) — Bidragyder — 21 eksemplarer

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In diesem Buch wird eine detaillierte Übersicht zu allen Religionen vermittelt, in großer Fülle und mit zahlreichen, gut lesbaren Fakten erfährt man die wesentlichen Inhalte und projizierten Entwicklungen aller weltweiten Glaubensgemeinschaften.

Dabei wird die Spannung aus konsumorientierter Leere im Kapitalismus und den starken Eckpfeilern verbindlicher Sicherheiten deutlich, die in einfachen Religionen mitschwingen, und wenn sie fundamentalistisch sind, in den Wettbewerb zu anderen Anbietern mit härtesten Bandagen treten, die Märkte kennen. Religious economics - Religionsökonomie - ist eine relativ neue wissenschaftliche Disziplin, die religiöse Wandlungsprozesse in ökonomischen Deutungsmuster überführt, bloßlegt und Dinge erklärt, die man gemeinhin vom Marketing kennt. Fundamentalistische Strömungen sind oft ein Reflex auf sich öffnende, weltliche Sichtweisen, heute vielfältig - und nicht nur im Islam zu beobachten.

Religionen sind in diesen Jahren wenig mehr als Märkte für Macht, leider. Und noch trauriger sind die dabei eingesetzten, kriegerischen Mittel, die in keiner Religion notwendig wären, wenn Toleranz gelebt, der eigene Weg nicht als der allein selig machende gesehen würde. Fundamentalismen schenken schnelle, einfache Befreiung vom Nachdenken, ja, aber sie limitieren Menschlichkeit oft ebenso sehr. In diesem Spannungsbogen fällt mir die Wahl immer leicht, wenn ich an einer Religion zu hängen hätte. Es ist immer wieder das Judentum, eine Gemeinschaft, nur 14 Millionen groß, 0,2 % der Weltbevölkerung, die wie keine andere NICHT missioniert und vielleicht gerade deshalb so sehr verfolgt wurde und wird. Weil sie Gläubigen die Freiheiten bis hin zum Nichtglauben lässt und doch höhere Bindungen schafft.

Israel hat heute mehr jüdische Glaubensrichtungen als je zuvor, eine Entwicklung, die das äußere Problem noch vervielfältigt - und doch können Juden alle Strömungen vereinen, vom Tel Aviv'er Partystrand (7/24h Party) bis hin zu den bitterarmen Haredim, die ihre Aufgabe lediglich im Lesen in den Heiligen Schriften sehen und deshalb nicht arbeiten können, sich sogar der Wehrpflicht verweigern. Wenn man sich die Ergebnisse an Assimilierung und Toleranz, die Juden erdulden mussten, betrachtet, dann wird es düster. Das Ergebnis war der Versuch ihrer totalen Vernichtung, heute als Antwort aktiv, die alttestamentarische Antworten als Pflicht und Notwendigkeit ansieht.

Nichts kann so sehr binden wie religiöser Glaube, nach wie vor kann er Elend und Hungern weg-zaubern, während die Führer aller denkbaren fundamentalistischen Strömungen leichtes Geld mit den Strenggläubigen machen. Es kommt heute darauf an, dass alle monotheistischen Religionen ihre Verbindungen zur parlamentarischen Demokratie überdenken und in den Fluss des Menschlichen bringen. So ist z.B. die NU, größte muslimische Vereinigung der Welt mit 30 Mio Mitgliedern auf den Philippinen, ein Vertreter für Religionsfreiheit. Trotzdem ist dies vielen muslimischen Akteuren noch nicht wirklich gelungen, ihre Reformation steht noch bevor, mit all den Schmerzen, die wir aktuell erleben. "Soll religiöser Glaube mit einer freiheitlichen politischen Ordnung kompatibel sein, muss er sich selbst begrenzen können und zivilisieren." (S 249)

"Denn Allmacht ist ein hoch ambivalentes, überaus problematisches und bedrohliches Wort....Gott will selbst gar nicht allmächtig, er will menschlich sein. Und das ist ein Satz, der den Machtphantasien der Herrschenden jede theologische Legitimität bestreitet." (S. 253) Harte, klare Religionen waren in den Religionsmärkten der letzten 30 Jahre erfolgreicher als alle anderen. Friedrich Wilhelm Graf hält am Ende fest, dass in der nahen Zukunft nichts für ein Ende der Religionskonflikte spricht. Dies umso mehr als Armut, Korruption und Ungerechtigkeit viele Menschen in die weiten Arme harter Religionen treiben, es also weiter Götterkämpfe geben wird.

Das Ende aller Absolutheitsansprüche wäre der Anfang, um die eigenständige "Geschichtspotenz des Religiösen" zu brechen und die Hoffnung einer Selbstzivilisierung der Religiösen eine zweite, oftmals leider unerfüllte. Die Appelle am Ende des Buches sind gut und doch fehlen die grenzüberschreitenden Hinweise. Keine Religion ist allmächtig, kein Gott zudem, einzig unser Wille zum Guten und dem Wunsch Jesus zu entsprechen, nämlich eine neue Erde bereits jetzt, in jedem selbst, zu errichten, wären richtig. Nichts anderes hat dieser jüdische Reformer gemeint in der Offenbarung: "Und ich sah einen neuen Himmel und eine neue Erde;" (Offenbarung Kapitel 21) Wie wenig anderen ist es Eckhart Tolle gelungen, religionsüberschreitende Verbindungen zu sehen, und die Worte von Jesus, Buddha und Allah in einen menschlich direkten, liebevollen Zusammenhang zu stellen.
… (mere)
 
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Clu98 | 1 anden anmeldelse | Mar 8, 2023 |
Das Buch war nicht mein Fall. Inhaltlich nicht sonderlich anspruchsvoll, was aber hinter einer gekünstelt-akademischen, umständlichen Sprache verborgen wurde, daher nicht so zugänglich.
 
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simplicimus | 1 anden anmeldelse | May 18, 2016 |

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