Klaus Bringmann (1936–2021)

Es ist sicherlich ein schwieriges Unterfangen, die römische Geschichte auf so knappem Raum darzustellen. Der Autor, der sich als Kenner der Materie ausweist, bietet dabei eine Fülle von Informationen. Doch unglücklicherweise ist der Stil seiner Ausführungen über weite Strecken wenig mitreißend, und überdies verschwindet manche wesentliche geschichtliche Entwicklung im Dickicht der Fakten, während andere bedeutsame Zusammenhänge unzureichend behandelt werden. Die Teilung des Imperiums in ein west- und ein oströmisches Reich oder der Zerfall des westlichen Teils können als Beispiele angeführt werden.
In Summe handelt es sich bei dem vorliegenden Werk nur um einen (nicht ganz optimalen) Einstieg in die Thematik, der zu weiterem Studium anregen kann.… (mere)

Bringmann ist eine gelungene, wenn auch nicht ausufernde Studie zu Augustus gelungen. Dabei bleibt er wohltuend neutral und schließt sich weder den Kritikern noch den Verehrern an. Wer große neue Erkenntnisse erwartet ist mit diesem Buch falsch beraten, das ist in den Parametern des Buches, das in der Reihe "Gestalten der Antike" erscheint, nicht vorgesehen. Wer jedoch eine gut geschriebene, fachlich ausgereifte kleine Einzelstudie zum Begründer des römischen Prinzipat lesen möchte, ist hier gut beraten. mit nicht einmal 250 Seiten Text erreicht das buch natürlich nicht die Tiefe der Werke eines Heuß oder Kienast, doch geht sie viel weiter als die Kurzeinführung eines Eck. Für Fachleute ist das Buch zudem wohl eher nicht gedacht. Doch kann jeder interessierte Laie oder Student stark vom Buch profitieren, da auch Strukturen und der von Augustus ausgelöste Strukturwandel im römischen Reich gut beschrieben und erklärt wird. Einziges Manko: die Augustusrezeption kommt nahezu gar nicht zum tragen. Erfreulich die häufige Einpflechtung schriftlicher, epigraphischer und numismatischer, manchmal sogar archäologischer Quellen.… (mere)